Antibiotika während der Stillzeit

Hallo zusammen,
ich habe einen 2-jährigen Sohn, der noch sehr gern gestillt werden möchte. Nun hatte ich vor ein paar Tagen eine Mandel-OP. Zuvor hatte ich dieses Jahr seit Mai 6 Mandelentzündungen bzw. Scharlach, bei der eine Antiobiotikagabe erforderlich war. Ich wies meine HNO-Ärztin mehrmals darauf hin, dass ich noch stille und sie verschrieb mir auch immer Penicillin. Nun muss ich aufgrund einer Wundinfizierung der Mandeln wieder 5 Tage Antibiotika nehmen. Die Ärzte und Krankenschwestern gaben mir den Tipp nicht mehr zu stillen, da bei so einer Menge an Antibiotika das Kind auf jeden Fall Schäden davon trägt. Ich bekomme momentan auch für die schlimmen Schmerzen einige Schmerzmittel (Paracetamol). Ist dem wirklich so? Habe ich meinem Kind jetzt wirklich großen Schaden zugefügt? Er soll nun auch nicht mehr zu mir in Krankenhaus kommen, damit er keine Muttermilch trinkt. Das bricht mir das Herz.
Lieben Dank im Voraus!
Mfg Cindy

ELTERN -
Die beliebtesten Milchpumpen 2024

Hebammen-Tipp
Medela Handmilchpumpe Harmony, Produktkarton im Hintergrund
  • hoher Bedienkomfort
  • leicht und kompakt
  • flexible Brusthaube
zum Vergleich
1

Hallo Cindy,
ich komme nicht aus dem Kopfschütteln raus und werde das Gefühl nicht los, dass das Personal einfach nicht viel davon hält, dass du den Zweijährigen "noch" stillst. Da ich nicht genau weiß, welche Antibiotika du nimmst oder bisher genommen hast (Penicillin ist zB kein Problem in der Stillzeit), schau doch gerne selbst einmal bei www.embryotox.de (Seite der Charite Berlin) nach, wie gefährlich die Medikamente eingeschätzt werden. Hätte dein Kind selbst die Krankheit, würde er auch ungefiltertert die Medikamente kriegen. Sicherlich geht eine dauerhafte Antibiotikaeinnahme nicht spurlos an euch vorbei, aber es gibt inzwischen gute Darmaufbaukuren, die euch (beide) unterstützen können. Wann du wie oft dein Kind siehst, bestimmt nicht das Pflegepersonal oder die Ärzte! Meiner Meinung nach wurde bzgl der Medikamente überdramatisiert, evtl (!) um die Ideale anderer durchzusetzen. Klappt wunderbar bei uns Müttern mit einem schlechten Gewissen ;-)
Alles Gute, Hebamme Jana

3

Liebe Jana,
ich danke dir herzlichst für die beruhigende Nachricht. Mein Bauchgefühl hat mir auch gesagt, dass das so nicht richtig ist. Da ich durch die OP momentan sowieso wenig Milch produziere, bekommt mein Kleiner gar nicht so viel Muttermilch ab. Aber ich kann ihm und mir den plötzlichen "Entzug" nicht antun.
Lieben Dank nochmal für die Antwort!
Ich wünsche dir ein schönes Wochenende!
Viele Grüße Cindy

2

Mein jüngster Sohn ist 16 Monate alt und wird auch noch teilgestillt. Ich hab seit seiner Geburt sicher 3–4x Antibiotika bekommen, weil der große Bruder fleißig Kita–Viren verteilt. Der Kleine selbst musste auch schon mehrfach Antibiotika nehmen, er bekommt sogar wegen einer chronischen Erkrankung dauerhaft (gering dosiertes) Antibiotikum. Durch das stillen während meiner Antibiotika und seiner dauerhaften Einnahme war er quasi ja zeitweise sogar doppelt belastet. Er ist bisher völlig normal entwickelt und niemand hat mir je gesagt, mein Kind würde Schäden davontragen und wir haben in den letzten knapp 1,5 Jahren jede Menge Ärzte gesehen.
So viel zu den Antibiotika.

Bzgl der Schmerzmittel kenne ich mich nicht ganz so gut aus. Aber Paracetamol darf ja sogar in der Schwangerschaft genommen werden und es ist im Gegensatz zu Ibuprofen auch für Babys unter 3 Monaten zugelassen. Die Höchstdosis lässt sich sicher in Erfahrung bringen. Aber auch Ibu durfte ich nach meinem Kaiserschnitt nehmen und direkt nach dem KS bekam ich sogar Ibu und Para im Wechsel und das obwohl ich mein Neugeborenes gestillt habe.

Also schätze ich einfach mal, dass die Ärzte in deinem Fall wenig bis keine Ahnung haben, was Stillen und Medikamente angeht denn Antibiotika und Schmerzmittel schließen stillen nicht aus. Vielleicht haben sie auch Sorge, dass du dich nicht erholen kannst. Ich weiß ja nicht, wie oft du noch stillst und stillen zehrt ja schon etwas an einem. Aber prinzipiell würde ich mir auch nicht vorschreiben lassen, ob und wie oft mein Kind mich besuchen oder wie oft ich stillen darf (solange es kein offizielles Besuchsverbot gibt wie bspw zu Corona–Hochzeit).

4

Liebe Lena,
ich bedanke mich herzlichst für deine ausführliche und beruhigende Antwort. Ich wünsche deinem Sohn gute Besserung und drücke euch die Daumen, dass ihr in nächster Zeit nicht mehr so oft Antibiotika nehmen müsst.
Ich hatte auch von Anfang an kein gutes Bauchgefühl dabei und deswegen hab ich mich auch dazu entschlossen, weiter zu stillen, wenn auch nur im geringen Maße, da durch die OP momentan nicht viel Milch fließt.
Danke nochmal für deine Worte, diese haben mir gleich einen guten Start in den Tag verschafft.
Alles Gute für dich und deine Familie!
Liebe Grüße
Cindy