Wie habt Ihr die Trennungsangst-Phase mit euren Kindern gemeistert?

Hallo!

Wir haben zur Zeit folgendes Problem:
Meine zwei waren letzte Woche krank (Husten und Schnupfen). Unser kleiner Mann hat mal fast eine ganze Nacht auf meinem Arm verbracht, weil er sobald ich ihn hingelegt habe, er keine Luft bekommen hat und panisch wurde. Gut das ist ja auch nicht weiter schlimm.

Seit letzter Woche krabbelt der Junge jetzt aber auch (vorher robben) und ist irgendwie seit dem wie ausgewechselt.

Vorher war er immer total zufrieden, wollte auch nicht viel auf den Arm, hat sich meist das angesehen, was ihn interessiert und war auch total lustig und fröhlich.

Aber jetzt weint er nur noch, ist knatschig und ich darf ihn halt nicht irgendwo ablegen, lässt sich auch durch nichts ablenken. Schlafen tut er auch schlecht, hatten wir vorher auch keinerlei Probleme.

Also ich denke halt, dass das schon diese Trennungsangst-Phase ist. Ich weiss halt nur nicht, wie ich ihm gerecht werden soll. Wenn ich unser Mädl wickeln und waschen muss, liegt er unten an meinen Füßen und schreit wie am Spieß. Ich nehm ihn echt so oft es geht, aber unsere Große braucht was zu essen, wenn sie aus der Schule kommt oder Hilfe bei den Hausaufgaben und die Kleine ist auch noch da und Mama muss mal aufs Klo oder in die Dusche.

Ich lese immer, man muss da durch und dem Baby soviel Nähe wie möglich bieten, aber mit mehr Kindern geht das doch nicht wirklich, oder?
Füge ich meinem Kind psychische Schäden zu, wenn ich nicht all seine Bedürfnisse erfülle?

Zum Glück haben die Zwillinge nicht gleichzeitig die Phase :-)
Wie seid Ihr durch diese nervenraubende Zeit gekommen?

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Deine Kinder scheinen ziemlich genau ein Jahr jünger zu sein als meine und exakt vor einem Jahr hätte der Post von mir so kommen können... #liebdrueck

Prinzipiell ist es doch so, dass eine Krankheit die Kinder weiter bringt. Oft können Sie danach etwas, was sie vorher noch nicht konnten und bei ihm ist das jetzt das Krabbeln... #pro

Mein KiA meinte, dass dieses "Ich kann mich bewußt und schnell von Mama weg bewegen" die größte Angst in Kindern auslöst, Alex hatte es ganz schlimm beim Krabbeln, Hannah dafür beim Laufen... (Sehr gut aufgeteilt! Puh... :-p)

Dein Kind nimmt sicher keinen psychischen Schaden, wenn du nicht alle seine Bedürfnisse befriedigst!! Lass dir das nicht einreden und glaub sowas nicht. Klar braucht er jetzt mehr körperliche Nähe als sonst und es ist auch richtig und wichtig sie ihm zu geben, ABER klar musst du dich auch mal um Haushalt, die anderen beiden und dich kümmern und das kannst du auch ohne schlechtes Gewissen - dann weint er halt. Ich glaube, dass ist für uns schlimmer, als für das Kind.

Leider bekam ich bei der Geburt der Twins keine Nerven aus Drahtseilen oder einen supertop neuen kräftigen Rücken gratis im Paket dazu, so dass mir allein körperlich dann schon Grenzen gesetzt sind und ich sie gar nicht non-stop mit mir rum tragen könnte...

Gib ihnen das Gefühl, dass du da bist. Dauernd auf dem Arm ist halt nicht - es muss auch mal reichen - einfach da zu sein. Und dann einfach dadurch... bei uns uns es zweimal 15 Tage gedauert... Auch die vergehen...

Das sagt sich jetzt so leicht, wenn ich ein Jahr zurück denke... #schock#schwitz#gruebel#heul

Lg Carry

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Hi.
Zum Glück für meine Kinder bin ich ein ganz schlechter Schläfer - so gucke ich schon seit Jahren oft nachts fern und habe mal vor zig Jahren einen Bericht über ein französisches Kinderheim in den 70ern gesehen...
Den fand ich spannend - es ging um die Möglichkeiten, die die Betreuerinnen hatten, die sich um mehrere Kleinkinder /Säuglinge kümmern mußten.
So ist mir zb im Gedächtnis geblieben, dass eine Methode sich dort sehr bewährt hat, die in einen "Sprach-Kokon-weben" genannt wurde.
Eine der Betreuerinnen wickelte und wusch ein Baby, ein weiteres lag in seinem Bettchen daneben und sie sprach die ganze Zeit mit beiden Kindern; das, was gewaschen wurde, bekam die ganze Zeit erläutert, was sie macht und das andere wurde von ihr immer wieder angesprochen, dass sie sich gleich kümmert, dass sie das andere Baby jetzt hübsch macht und es dann dran ist usw...
Man hat festgestellt, dass die Kinder in diesem Heim im Vergleich zu anderen Heimkindern sehr viel ruhiger und ausgeglichener waren.

Naja, ich hätte nicht gedacht, dass ich mal Zwillinge bekomme, aber als meine geboren wurden, stand ich auch vor dem Problem, wie den kleinen Brüllheini beruhigen UND gleichzeitig seine Schwester versorgen, während die Großen ihr Recht forderten uswusf...
Also fing ich an, sie zuzutexten; "Ja Schätzchen, ich höre Dich, ich bin gleich bei Dir, ich mache noch dieses und dann komme ich zu Dir"#bla
Und dabei ganz ruhig zu bleiben, der Tonfall macht ja viel aus.
Letzten Endes: Rein technisch ist leider nicht immer möglich, sofort hinzusprinten und sie herumzuschleppen - manchmal bleibt nix anderes als dass sie kurz warten müssen - aber dieses Zureden half mir, ruhig zu bleiben und ich denke, mich zu hören, hat sich auch auf sie etwas ausgewirkt; mein Heini ist immer noch sehr impulsiv und ungeduldig, aber andererseits: Wenn ich sage, ich komme gleich, wartet er geduldig (oder so geduldig wie er es eben kann**gg**)...

Aber dieses Erschrecken vor den eigenen Fähigkeiten habe ich auch bei den anderen beobachten können - sie kommen alleine voran und sind auf einmal regelrecht überfordert; wie jetzt bloß wieder zurückkommen?
Oder alleine aufstehen - und dann? Wie wieder hinsetzen? Maaamaaa, hilf!
Das kann schlauchen, wenn man alle 2 Minuten "Retter" spielen muß;-)
Aber es gibt sich wieder#liebdrueck
GlG, Locke

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Vielen Dank für Eure aufmunternden Worte und die Tipps!
Ich versuche auf jeden Fall mal, dass ich mit dem kleinen Mann rede, wenn ich mich um die Ladys kümmere, ob er es dann durch sein Geschrei auch hört, weiss ich nicht :-)
Ich finde, man hat als Mama oft selber so Phasen, wo man halt mal nicht die besten Nerven hat und dann fällt das ruhig und gelassen sein sehr schwer und jede Kleinigkeit treibt einen in den Wahnsinn.
Außerdem sage ich mir einfach immer wieder, das wird schon wieder.
Liebe Grüße