Beim Umzug helfen aber mir hat niemand geholfen

Hallo, ich brauche mal einen Rat. In einigen Monaten zieht meine schwangere Schwester um. Sie wohnt mit ihrem Ehemann etwa 170 km von mir entfernt. Sie hat nun allerhand Leute gefragt ob sie helfen und ich bin ganz klar auf der Seite "Nein". Dies hat mehrere Gründe. Ich bin im September selbst von zu Hause ausgezogen und mir hat niemand auch nur ein bisschen geholfen. Sie hat mir Umzugskartons geliehen, aber das wars dann auch.

Ich hätte irgendwann abends ab 19:00 Uhr oder morgens bis 9:30 Uhr umziehen müssen, damit sie mir geholfen hätte. Sie wäre an dem Wochenende eh in der Nähe gewesen und so hätte ich meinen Umzug um ihre Pläne herumlegen müssen. Hat für mich keinen Sinn gemacht, auch wegen Ruhestörung und sowas. Auch meine Mutter hat damals keinen Finger gerührt. Mir haben schlussendlich eine Freundin und deren Mutter geholfen, während mein Bruder gechillt hat, meine Mutter im Café saß und meine Schwester sonst was getrieben hat.

Noch dazu kommt meine Familie regelmäßig zu mir zum Essen. Umsonst muss man dazu sagen. Ich sorge für die gesamte Verpflegung und besorge Dinge, von denen ich weiß, dass sie sie mögen. Ich stehe also normal in der Küche und koche während die Familie auf dem Sofa sitzt, Getränke schlürft und ruft, dass ich noch Sachen warm machen soll.
Gefragt ob mal was mitgebracht werden soll wird nie...

Auch sonst mache ich alles allein, da die Hilfe meist einfach ewig dauern würden, da jeder das macht was er will.

Also nein. Ich möchte nicht helfen, einfach weil ich keinerlei Hilfe bekomme, egal was ich mache. Und jetzt soll ich springen, wenn sie "hüpf?" sagt? Meine Mutter war sofort Feuer und Flamme. Ja, vielleicht spielt eine Gewisse Eifersucht mit hinein. Aber nicht nur. Da ist auch eine Wut.

Was meint ihr?

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Wenn du nicht Helfen magst oder kannst, dann mach es nicht. Ist ja auch nicht gleich ums Eck bei 170km.

Bei dem Essensthema seh ich das so:
Wenn du zum Essen einlädst ist es normal das du dann auch das Essen stellst, wenn dir das zu viel, zu Teuer etc. ist dann fahr halt nicht so dick auf und kauf nicht nur Essen nach dem Gusto der Familie.

Ausserdem finde ich das man grad bei Familie mit dickem Fell gern auch mal sagen kann: " Sybille, Heinz ihr könntet grad den Tisch decken, während ich die Sosse rühre!" Oder eben nach dem Essen ganz klar sahen "Benjamin räumt du bitte die Teller ab?"

Und beim nächsten Essen sagst du im Vorfeld einfach "es gibt XY und Mutti, wie wäre es wenn du für den Nachtisch sorgst?"

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Klare Sache: Du wirst ausgenutzt. Lass es nicht mehr zu, indem du auch nur oberflächlich und häppchenweise deine ‚Hilfe‘ anbietest. Gut, du wirst sehen, bei dir gibt es dann einen Aufschrei und du bist die Böse. Augen zu und durch 🙂.

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Der erste Impuls ist natürlich Nein zu sagen. Aber das ist falsch und letztlich eine Trotzreaktion. Du bist wütend und ärgerst dich über das Verhalten deiner Familie. Das ist nachvollziehbar.

Aber wenn du jetzt Nein sagst, bist du kein Stück besser. Denn dann hilfst du nämlich auch nicht. Warum du nicht hilfst spielt keine Rolle, Fakt ist dann, du tust es nicht.

Man muss sich auch immer wieder einmal bewusst machen, dass Geben nicht bedeutet, dass man ebenso einen Anspruch auf eine Hilfe hat, wenn man diese benötigen würde. Man gibt, um des Gebenwillens, nicht weil damit eine zukünftige Hilfe des Gegenübers verbunden ist. Wenn man das von anderen erwartet, dann ist das zum einen nicht altruistisch und zum anderen kann man nur enttäuscht werden.

Insofern würde ich die raten, hilf deiner Schwester. Du tust ihr etwas Gutes und dir auch. Du kannst nicht nur Hilfsbereitschaft zeigen, sondern auch, was du dir gewünscht hättest. Du kannst es besser machen. Denn nach dem Motto "Wie du mir, so ich dir" zu verfahren, führt nicht zum glücklich sein.

Bearbeitet von Erdton
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Im Prinzip hast Du recht.

Aber: Geben und Nehmen sollten sich immer in der Waage halten.

Wenn die TE jetzt hilft, denke ich nicht, dass sie ein gutes Gefühl dabei hat. Sie wird sich hierbei trotz altruistischer Gedanken ausgenutzt fühlen.

Ich gebe auch gerne: Bei hilfsbedürftigen Menschen, die nichts zurückgeben können, ist das keine Frage. Da liebe ich es, zu helfen und nichts zurück zu wollen. Aber bei Menschen, die geben könnten, es aber nicht tun, sieht die Sache ganz anders aus.

Das ist Ausnutzen und sollte unterbunden werden.

Darum auch meine Antwort: Nicht helfen beim Umzug.

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Ok, kannst du selbstverständlich so sehen. Mag sein, dass Geben und Nehmen sich für dich die Waage halten sollten. Das ist aber eben nicht das Prinzip von Hilfsbereitschaft. Das ist in Ordnung, wenn du das für dich abwägen möchtest, aber letztendlich wirst du damit zwangsläufig enttäuscht.

Da ich weder die TE kenne, noch weitere Hintergründe, maße ich mir nicht an zu sagen, wie sich die TE fühlen wird. Das muss die TE für sich selbst entscheiden.

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Huhu.🤗
Ich würde es nicht machen. Es wird nicht besser sondern eben noch schlimmer.
Ich weiß wovon ich rede. Bei mir sah es nicht anders aus. Wenn Sie zu uns kamen haben Sie sich bedienen lassen und mitgebracht hat auch niemand etwas. Waren wir bei meiner Schwester eingeladen brachten meine Eltern etwas mit und meinten dann.noch du könntest ja ruhig auch mal was mitbringen.
Dann zog meine Schwester nach Österreich, wenn Sie mal da war musste ich dementsprechend springen weil Sie ja die Familie um sich haben möchte. Meine Eltern verlegten Ihren Urlaub dann 3 mal im Jahr nach Österreich ich durfte mich dann neben der Arbeit um deren Katzen kümmern. Hieß ich musste meine Tochter zur Kita bringen von dort aus mit dem Bus in die Nachbarstadt und von dort aus zur Arbeit. Nachmittags nach der Kita dann nochmal vorbeischauen. Weil die Katzen ja nicht aus der gewohnten Umgebung können.
Als meine 2te Tochter geboren wurde kamen Sie dann ins Kh und sagten wir fahren dann morgen nach Österreich du kannst die Katzen ja dann versorgen. Du hast ja jetzt 8 Wochen Mutterschutz, da hast du ja Zeit.
Ende vom Lied ich habe Sie im Krankenhaus vor die Tür gesetzt und gesagt ich werde das während dem Wochenbett ganz sicher nicht machen Sie sollen sich einen anderen Idioten suchen. Naja auf einmal konnten die Katzen dann doch zu fremden einem Arbeitskollegen meines Vaters.
Liebe Grüße und alles Gute 🍀

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Seit unserem Hausbau und entsprechenden Umzug, wo absolut niemand geholfen hat außer meine Eltern, helfen wir auch niemanden mehr.

Wurden dafür schon einmal schräg angeschaut, aber das ist uns egal. Wer es selber nicht schafft zu helfen, muss eben mit den Konsequenzen leben. Ich kann im Leben nicht nur nehmen, aber nichts geben.

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Sorry, ganz ehrlich, wer ein Haus bauen kann, würde hier zu den reichsten 5% der Bevölkerung gehören. Dass solche Leute kein Umzugsunternehmen organisieren, sondern von mir erwarten, dass ich kostenlos helfe, würde ich auch nicht mitmachen. Vielleicht im engsten Freundeskreis, bei Leuten, die ich bei einem Problem nachts um 0300 Uhr anrufen kann und davon ausgehe, dass sie im Notfall jederzeit kommen. Aber nicht für jeden, den ich von irgendwo her kenne. Vor allem sind Leute, die Häuser haben ja auch die, die mit Abstand am meisten Hausrat haben.

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Keine Ahnung, welche Laus dir über die Leber gelaufen ist, aber lass deine schlechte Laune doch bitte woanders raus, ich kann dafür nämlich nichts.

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170km hin und zurück zu fahren für einen Umzug ist völlig unverhältnismässig. Die sollen Freunde fragen, die vor Ort wohnen oder ein Umzugsunternehmen organisieren. Ausser Studenten, Leute, die frisch im Job sind u.ä. bin ich sowieso der Ansicht, dass die Leute das ohne kostenlose Helfer organisieren sollen.

Und wenn du möchtest, dass deine Familie etwas mitbringt, wenn sie bei dir eingeladen ist, würde ich es an deiner Stelle einfach sagen. "Könnt ihr den Nachtisch organisieren?"

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Du willst nicht helfen und doch "fragst" du hier. 🤔
Die Hausfraupsychologin sieht da jetzt eindeutig mehr hinter, sonst hättest du deiner Schwester schon mit allen - guten- Argumenten abgesagt.

Was triggert dich gerade?

Was wäre mal gut mit deiner Schwester oder der ganzen Familie zu thematisieren?

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Wenn ich zum Essen einlade erwarte ich von den Gästen keinen Handschlag oder Mitbringsel in Form von Essbarem.
Lade einfach nicht ein, wenn es dich stört.
Warum machst du das?

Ob ich beim Umzug helfen würde? Mein erster Impuls war ja. Einfach aus dem Grund, weil ich mich nicht auf dieselbe Schiene stellen möchte.
Ich kann es aber auch verstehen, wenn du verneinst.
Dann verstehe ich aber wieder nicht warum du deine Familie regelmäßig bekochst.

Hmm, als ich von zu Hause auszog haben sich meine Habseligkeiten in Grenzen gehalten.
Das Ding war in wenigen Stunden durch. Ein Helfer war ausreichend. Viel mehr als ein kleiner Schrank, ein Bett und Klamotten war das nicht.
Gut, meine erste Wohnung war sehr klein und spärlich eingerichtet. Vielleicht war das bei dir anders.

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Man darf auch mit „Nein“ antworten.

Zu dir haben sie auch nein gesagt. 😊