Gibt es hier noch andere hochsensible Mamas?

Hallo Ihr Lieben,

ich bin (leider) hochsensibel und die daraus resultierenden Eigenschaften waren schon nicht so einfach für mich, bevor ich schwanger wurde. Jetzt mit Baby bin ich gefühlt auf einem ganz anderen Level.
Welche Möglichkeiten findet Ihr, um ausgeglichen(er) zu sein? Generell freue ich mich über einen Austausch dazu.
:)
Viele Grüße

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Was genau versetehst du denn unter hochsensibel? Bist du in Behandlung?

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Hochsensibilität ist ja keine Krankheit, sondern zählt als Persönlichkeitsmerkmal. Es würde hier den Rahmen sprengen, wenn ich ins Detail gehe, was Hochsensibilität meint, aber für mich persönlich äußert es sich so, dass ich insgesamt, ohne viel Programm mit Baby zu haben, schnell "drüber" bin, weil so viele Reize auf mich ein prasseln und ich keine Minute zum Verschnaufen habe, ums auszugleichen..
In der Kombi mit absolutem Schlafmangel bin ich manchmal nicht ich selbst ...

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Ich glaube so geht es den meisten Mamas, da muss man keinen Stempel drauf setzen.

Wie ich das mache? Ich teile mir die Betreuung der Kinder gleichmäßig mit meinem Mann, dass wir beide zu schlaf/Ruhe/Arbeit kommen.

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Ich bin nicht offiziell diagnostiziert, ich glaube, das gibt es auch gar nicht.

Ich beschäftige mich auch erst seit kurzem damit, da ich glaube, dass meine Große hochsensibel ist und dass ich es vermutlich auch bin.

„Behandeln“ kann man es ja nicht. Man ist es, oder ist es nicht 😅

Ich hab jetzt neu „Loop“ Ohrstöpsel. Die reduzieren die dB, was super ist. Ich höre alles, aber es macht mich nicht mehr so „fertig“ (grade wenn die Große tobt). Ich versuche, dass es abends nicht mehr allzu laut ist und dass ich öfter mal Zeit alleine habe 😅 Joa.

Willst du noch was genaueres wissen?

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Die hab ich auch. Sind super die Teile.
Meine Tochter hat auch welche, sie ist Autistin. Die Teile retten ihr und mir regelmäßig den Tag🙃

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Huhu!
Ich bin morgens noch relativ belastbar, daher kümmere ich mich morgens um alles- Kinder fertig machen, frühstücken, pünktlich losschicken. Mein Mann ist dann schon auf dem Weg zur Arbeit.
Abends ist er dann dran nach dem Abendessen: Baden, vorlesen, ins Bett bringen. Und ich erhole mich dann erstmal vom Tag.

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Ich versuche immer recht viel auszuschalten, also ich kann nicht gut Kindergeschrei und Radio z. B.
Ansonsten versuch ich genug zu schlafen, spazieren gehen und yoga möchte ich gerne demnächst wieder anfangen.
Ich hab auch Loops🙃

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Hi,

Ich fühle dich sehr! Bei mir ist es mit dem Alter noch immer extremer geworden. Auch weil ich quasi nie alleine bin. Früher als ich Single und Angestellte war, konnte ich das mit Auszeiten ganz gut kompensieren. Seitdem ich selbstständig, verheiratet und Mutter bin, hab ich manchmal wirklich schwere Tage. Oft geht es so bis nachmittags, aber dann sind meine mentalen Akkus leer. Ich kann keine Lautstärke mehr ertragen und bin total erschöpft vom Kopf her. Das einzige was wirklich hilft ist Unterstützung.
Du musst auch deine Grenzen kennen und wissen ab wann du Unterstützung brauchst. Ich habe die Gottseidank in Form von Großeltern und tollem Ehemann. Die wissen mittlerweile auch ganz gut um meine mentale Beschaffenheit und, dass wenn ich nach Hilfe frage wirklich Holland in Not ist.

Such dir also Leute die dir dein Kind auch mal abnehmen und finde deine Rituale nur für dich alleine. Nimm dir bewusst Zeit nur für dich selbst und lade deine Akkus auf. Mir hilft dann ganz entspannt baden gehen, raus an die frische Luft. Am Handy sitzen ist für mich keine Entspannung, das Gehirn ist danach tatsächlich mehr matsche. Ich meide auch Nachrichten, negative Menschen und alles was mir nicht gut tut.

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Unterstützung von meinem Mann bekomme ich viel. Wobei hier Unterstützung das falsche Wort ist, denn wir teilen uns ALLES 50:50, nur mit dem Unterschied, dass er Abends noch munter und ich manchmal kurz vorm Weinen bin :D

Vielleicht muss ich mir einfach eingestehen, dass wir das nochmal mehr verlagern müssen, 60:40, oder so? Keine Ahnung...

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Ja, genau das meine ich mit Grenzen. Jeder hat seine persönlichen Grenzen und einer ist belastbarer und der andere weniger. Ist bei uns auch so. Ich bin „nur“ 4 std am Tag alleine für den kleinen zuständig, und danach übernimmt mein Mann bis es ins Bett geht. Am Wochenende kommt’s wirklich darauf an wie es mir geht. Manchmal mach ich mehr, manchmal mein Mann.

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Hier auch :) Was mir richtig gut getan hat ist das Buch: Hochsensibel Mama sein - Das Ressourcenbuch.
Und sonst hilft Ruhe und auch auf seine Pausen zu bestehen.

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Danke, das werde ich lesen!

Aktuell habe ich irgendwie keine Zeit, Pause zu haben.

Ich arbeite in Teilzeit, das hilft mir zumindest, gedanklich in etwas zu versinken, was nicht mit Baby zu tun hat (nicht falsch verstehen, ich liebe meine Tochter und die Zeit mit ihr)

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Ich verstehs voll. Bin noch in Elternzeit, aber in mir drin wird der Drang nach Arbeit und mich wieder etwas abzugrenzen deutlicher. Und zu lernen und auch zu akzeptieren, dass das völlig okay ist und an meiner Liebe zu unserem Kind nichts verändert, ist nicht leicht. 🤷‍♀️

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Warum leider?

Was am Meisten geholfen hat, war die Hochsensibilität nicht als Schwäche, sondern als Resource wahrzunehmen.

Natürlich bin ich als HSP schneller reizüberflutet, aber ich weiß auch sehr schnell was mein Baby / meine Kinder brauchen und kann darauf eingehen.

Ich weiß inzwischen was mir gut tut.
Z. B. brauche ich einen strukturierten Tagesablauf und ich gehe abends mit den Kindern um 19.30/20.00Uhr ins Bett.
Das Baby weckt mich zwar alle 1-2h, aber ich habe 9-10h in einer dunklen reizarmen Umgebung und kann regenerieren.
Auch ein aufgeräumtes Zuhause hilft mir abschalten zu können.

Und ich weiß was mir nicht gut tut. Schlafentzug ist so ein Punkt. Also versuche ich mich mind. jeden zweiten Tag, wenn die Große in der Schule ist, vormittags mit dem Baby nochmal hinzulegen.
Hunger bzw. Unterzucker ist noch schlimmer. Da werde ich regelrecht depressiv. Also mache ich einen Essensplan für die Woche und koche und esse regelmäßig. (Und da kann es sein, dass das Baby auch mal zwei, drei Minuten schreit, weil ich mir noch ein Brot schmiere und mit zum Stillen aufs Sofa nehme).

Das war jetzt ganz allgemein. Nur aufs Baby bezogen:
Ich muss auch am We Kuschelzeiten mit dem Baby haben. Natürlich sieht mein Mann den Kleinen unter der Woche viel weniger. Aber wenn ich ihn zwei Tage lang nur zum Stillen, wickeln und trösten habe, ist mein Akku schnell leer.

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Ich weiß, dass es helfen würde, es als Ressource zu sehen, auch mein Mann sagt mir das oft, aber es fällt mir schwer, denn ich habe das Gefühl, nicht mit den anderen mithalten zu können. Auch der Gedanke ist falsch, aber ich kann mich nicht davon trennen...

Ich gehe tatsächlich auch mit dem Baby ins Bett und werde nachts auch ale 1-2 Stunden geweckt. Bin dennoch nicht ausgeschlafen am Morgen und uher den Zeitraum hat sich das Schlafdefizit angesammelt und nicht so schnell Mal mit einer "guten" Nacht auszugleichen :D

Ordnung hilft mir tatsächlich auch! Wenn ich aber Zeit habe, weil die Kleine mit dem Papa unterwegs ist, Räume ich daher eher auf, als dass ich ausruhe.

Und Unterzuckerung fühle ich sehr! :D

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Mit dem Aufräumen geht es mir ganz genauso 🙈
Mein Mann motzt dann zwar, aber eine Stunde im unordentlichen WoZi auf dem Sofa bringt mir halt einfach gar nix 🤷‍♀️

Vielleicht gibt es bei euch einen Coach für HSP?
Ich habe mehrere Fortbildungen zu dem Thema (eigentlich für Kinder) besucht und verstehe seitdem mich besser und kann das auch besser akzeptieren.

Wie gut schläfst du denn?

Allgemein heißt es ja keine Geräusche zum (Ein)schlafen (Fernseher etc.). Bei HSP kann es aber genau den gegenteiligen Effekt haben. Viele HSP (ich auch) brauchen Geräusche damit der Kopf still ist und sie schlafen können.
Evtl würde dir da Musik, Naturgeräusche oder eine Meditation helfen.
Ich habe immer nur einen Kopfhörer im Ohr und auf leisester Stufe und bin nach einer Minute eingeschlafen. Sonst liege ich ewig wach und komme nicht zur Ruhe (je erschöpfter ich bin umso schlimmer ist es)

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Ich meistere mein Tag damit seit der Teenagerzeit und glaub mir es ist nicht leicht, aber man lernt sich seine Struktur trotz Kindern, Arbeit etc. zurecht zu legen.

Ich habe zusätzlich noch andere Diagnosen, die seit nun mehr 20 Jahren durch therapeutische Hilfe gemeistert werden


Die ersten Jahre waren absolute Qual, aber mittlerweile lebe ich ein normales Leben und weiß wie ich mir auch meine Zeit nehmen kann um runter zu kommen. Ich habe gelernt gezielt Dinge auszublenden.

Meine mittlere Tochter ist hochsensibel und ich ich arbeite mit ihr , damit sie nicht extrem abdriftet…es ist eine gute Arbeit, die schon Früchte trägt. Sie ist jetzt 7,5 Jahre alt.

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Hallo zusammen,

ich würde gerne mal eine Gegenfrage stellen.

Wie kommt heraus, ob man tatsächlich hochsensibel ist? Wird das irgendwie diagnostiziert? Vom Psychologen? Einfach nur mal so aus Neugierde.

Danke Euch ☺️

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Es ist kleine Krankheit, daher wird sie auch nicht diagnostiziert werden können. Es gibt im Netz ein paar gute Tests zur Überprüfung, ob es auf einen zutrifft...

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Mich hat tatsächlich mein Psychologe darauf aufmerksam gemacht. Ich hatte bis dahin noch nie von Hypersensitivität gehört 😉