Wie werden Frühchen geimpft?

Hallo! Auf ARTE habe ich einen Beitrag gesehen in dem ein KIA sagt, dass Frühgeborene bei der Impfung an Gearte angeschlossen sind, weil es bei über 30% zu Herz- oder Atemstillständen käme. Ich habe davon noch nicht gehört - wie wurden Eure Frühchen geimpft?

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Hi, bei Frühchen zählt beim Thema Impfungen ausnahmsweise nicht das korrigierte Alter. Das heißt sie werden ganz normal im 3 Lebensmonat geimpft. Die Verträglichkeit soll bei Frühchen genau so gut sein wie bei Reifgeborenen, aber auch auch Reifgeborene können Impfreaktionen zeigen.
Bei Extremfrühchen/sehr unreifen Frühgeborenen wurden allerdings von Apnoen berichtet. Daher impfen Kliniken eben jene Frühgeborene noch in der Klinik, angeschlossen am Monitor (7-fach). Mein Kleiner bekam seine ersten Impfungen eine Woche vor eigentlichem Geburtstermin. Die Impfungen sind bei Frühchen aufgrund ihres unreifen Immunsystems und ihrer erhöhten Anfälligkeit für Infektionen und allgemein geschwächten Gesundheitszustand um so wichtiger, daher war ich unheimlich froh, dass die Klinik ihn geimpft hatte und ich nicht mit ihm ungeimpft zum Kinderarzt musste, bei welchem sehr viele kranken Kinder unterwegs sind und sich Erreger tummeln.

Klar sind diese Frühchen am Monitor, so wie alle Frühchen bis zur Entlassung, so wenn sie nicht vom PNZ direkt auf die normale Station verlegt werden.
Im Kinderkrankenhaus waren wirklich alle Babys ausnahmslos am Monitor angeschlossen, aber umsonst ist ein Baby auch nicht im Kinderkrankenhaus.

Die zweiten Impfungen werden dann i.d.R. ambulant ohne Monitor gemacht, insofern sie bei der ersten keine Apnoen aufwiesen.
Unser Kleiner bekam die zweiten Impfungen dann beim Kinderarzt ohne Monitor.

Sicherlich gibt es Frühchen, bei welchen eine Monitorüberwachung beim Impfen indiziert ist, das sind aber i.d.R. bei Erstimpfung die Extremfrühchen und/oder sehr unreifen Frühchen und bei Zweitimpfung eben jene Frühchen bei welchen sich nachweislich beim ersten Impfen Apnoen zeigten.

LG

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Meine Enkelin wurde Ende der 29. Woche geboren und ging sowieso mit Überwachungsmonitor heim, den sie allerdings nur beim Schlafen angeschlossen hatte.
Die ersten Impfungen vertrug sie schlecht, hatte aber nichts mit der Atmung zu tun, sondern sie erbrach sich mehrfach, behielt keine Flüssigkeit mehr drin, sodass sie bei zwei Impfungen ins Krankenhaus musste. Dann entschied die Kinderärztin, dass nur noch halbe Dosis gegeben wird und die Mehrfachimpfungen nicht auf einmal gegeben werden, sondern als Einzeldosen. Dann war Ruhe und sie vertrug alles gut.
Der Impfplan entspricht dem normalen Alter, aber meistens ist ja ein Spielraum von-bis
dabei.
Ich würde so ein Verfahren mit dem Kinderarzt besprechen - kommt allerdings auch auf das Gewicht des Kindes an; meine Enkelin war immer an der unteren Grenze.
LG Moni

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Alle Kinder die bei uns auf der Frühchen Station waren wurden unter „Aufsicht“ geimpft und mussten 48 Stunden stationär sein.
Wir sind 2 Wochen nach Entlassung nochmal in die Klinik . Alles lief ohne Probleme . Die anderen Kinder von der Station hatten auch keine Probleme . Es ist eine reine Vorsichtsmaßnahme, dass nochmal überwacht wird .

Alles Gute

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Dann wurde bei euch alle entlassenen Frühchen bzgl. Impfen wieder stationär aufgenommen? In Deutschland? Wer bezahlt das bei euch?

Denn geimpft wird nicht im ersten und zweiten Lebensmonat. Frühchen sind im 3 Lebensmonat oft schon zu Hause, denn ein Frühchen ist auch ein 36+6 SSW Baby.

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Nachtrag: Ich finde Vorsichtsmaßnahmen natürlich toll und lobenswert.

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Hallo,
ich kopiere dir mal einen Hinweis aus der Produktinformation der 6fach-Impfung Infanrix Hexa hier rein. Es ist so, dass der Impfstoffhersteller grundsätzlich bei allen Extremfrühchens rät, die Grundimmunisierung (übrigens egal von welcher Impfung) stationär überwachen zu lassen. Dies geschieht bei den Extremfrühchens dann meist automatisch bei den ersten beiden Impfungen. Da das Immunsystem dieser Babys aber besonders schwach ist, ist die Wirkung dann leider auch fraglich. Steht auch in der Produktinformantion. Da die Eltern aber verständlicherweise Angst um ihre Kleinen haben, trauen sich wohl die wenigsten, noch etwas zu warten. Ob die Kleinen dann aber wirklich geschützt sind, wird jedoch nie überprüft...! LG
Klinische Daten zeigen, dass Infanrix hexa
an Frühgeborene verabreicht werden kann.
Wie jedoch in dieser Personengruppe zu
erwarten ist, wurde für einige Antigene eine
geringere Immunantwort beobachtet (siehe
Abschnitte 4.8 und 5.1).
Das potentielle Risiko von Apnoen und die
Notwendigkeit einer Überwachung der At-
mung über 48 – 72 Stunden sollte im Rah-
men der Grundimmunisierung von sehr
frühgeborenen Säuglingen (geboren vor der
vollendeten 28. Schwangerschaftswoche) in
Betracht gezogen werden. Dies gilt insbe-
sondere für diejenigen, die in der Vorge-
schichte Zeichen einer unreifen Atmung ge-
zeigt haben.
(Quelle: Produktinformation Infanrix Hexa)

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Wir waren bei den ersten eh noch in der Klinik und bei denen die bei den Impfungen in der Klinik "auffällig" waren wurde die 6-fach stationär gemacht.

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Unsere Tochter(25+3) war bei den ersten Impfungen ohnehin noch stationär, zur nächsten 6-fach Impfung, ein paar Monate nach der Entlassung, waren wir 2 Nächte -meine ich- im Krankenhaus zusammen mit 2 bekannten Frühchen- haben da also quasi ne Impfparty gehabt, alle anderen Impfungen übernahm dann aber der Kinderarzt...
Hängt, denke ich, mit der ssw zusammen und mit der individuellen Entwicklung...
Rückblickend war es für uns eher ein nettes Beisammensein, für eines der anderen Frühchen durchaus sinnvoll, der Monitor hat oft wegen verlangsamten Herzschlag angeschlagen... Monitor muss, wie uns erzählt wurde, im kh schon versicherungstechnisch angeschlossen sein.
Wenn eine Empfehlung vom Krankenhaus oder Kinderarzt zur stationären Impfung kommt, dann hat das sicher seine Berechtigung und wird von der kk bezahlt. Weiß nicht ob ich ne Zuzahlung hatte, wenn dann max. 10€ pro Tag und die wären bei Komplikationen gut angelegt gewesen...

Bin senderübergreifend bei tv- Beiträgen zu Frühchen oft überrascht- meistens nicht positiv- was erzählt und wie dargestellt wird... Da wird so oft verallgemeinert und es gibt so viele gravierende Unterschiede bei Kliniken, Komplikationen, Elternbetreuung und vor allem bei den kleinen Schätzen...

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Mein Schatz kam bei 28+1 zur Welt. Er wurde sowieso überwacht und wurde trotz schwerer Krankheit geimpft, was man nie außerhalb des KH machen würde. Es ist m. E. sehr fraglich, Frühchen, erst recht wenn sie krank sind, vor dem errechneten Entbindungstermin zu impfen. Erst recht,wenn die Pharmazie selbst die Wirkung bezweifelt. Die ersten Impfungen gingen gut nach der 2. bekam er Fieber und extreme Wassereinlagerungen. Danach ging es ihm immer schlechter. Letzten Endes war er nicht mehr zu retten. Ob es an der Impfung lag, kann keiner sagen. Für uns war es der Punkt mit einigen anderen Faktoren, der ihm das Leben gekostet hat. Jeder Arzt außerhalb des Krankenhauses schüttelt den Kopf, wenn ich erzählt habe, dass er geimpft wurde. Man sollte sehr gut abwägen zumindest, ob man die 6fach Impfung wirklich in einem geben lässt. Apnoen sind typisch nach der Impfung.