Frühchen namas

Hallo
Meine Maus kam bei 34+3 zur Welt was für mich ein Schock war. Ihr geht es soweit ganz gut aber mir hingegen nicht. Ich bin viel am weinen und möchte von jedem in Ruhe gelassen werden. Ich benötige einfach meine Zeit aber ich Ernte von der Außenwelt wie Freunde oder Verwandten oder sogar meinen Mann kein Verständnis. Der einzigste mit dem ich noch gesprochen habe war er aber nach unserem Streit gestern möchte ich auch von ihm nichts mehr wissen. Ich bin nervlich etwas am Ende auch wenn es der Maus wirklich nicht besonders schlecht geht. Aber ich fühle mich einfach hundeelend und habe ein paar Meinungsverschiedenheiten noch mit meinem Mann. Ich sitze so lange es geht bei unserem Engel am Bett und bin selbst fix und fertig aber was anderes kommt für mich nicht kn Frage. Essen kann ich auch nichts mir wird schlecht davon und es ekelt mich an. Ging es jemanden genau so? Hat jemand Ratschläge für mich? Hätte bei euch auch die Hälfte der Menschen kein Verständnis wieso ihr in Ruhe gelassen werden wollt?

Liebe Grüße :(

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Hallo,
Ich drück dich erst mal feste :)
Wie alt ist den deine Maus?

Meine kam bei 36+6 zur welt und ich bin alleinerziehend.
Ich verstehe dich nur zu gut ich habe auch nicht viel unternommen und wenn Besuch da war, war ich Gott froh wo der wieder weg war...dadurch das ich allein war waren meine Eltern täglich bei mir...ich hatte meine Maus oft bei mir zum kuscheln, den stubenwagen hatte ich abends auch bei mir im Wohnzimmer und hab ihn erst ins Schlafzimmer gemacht wenn ich ins Bett bin...
Meine mum meinte oft ich soll halt mal raus, zu denen kommen wenn meine Schwestern mit den Kids auch da sind aber hab ich selten gemacht weil ich eben diesen Trubel nicht gebrauchen konnte...ich war wirklich immer froh wenn ich mit meiner Maus allein zuhause war...allerdings wurde es akzeptiert...eben auch im wochenbett habe ich viiieeel geweint aber das tat so gut zu weinen...es war richtig befreiend. (Vor der kleinen hab ich nie geweint aber sie hatte da auch viel gedchlafen...)

Ich kann dir wirklich nur sagen, mach es so wie du dich wohl fühlst und lass alle anderen reden...eben auch falls du dich im wochenbett befinden solltest.

Meiner Maus ging (und geht) es auch bestens aber dennoch wollte ich sie vor Trubel schützen was doch auch vollkommen ok ist...warum den nicht?...es ist eine völlig neue Lebenssituation sowohl für dich als auch für das Baby da muss man nicht überall hin...natürlich bin ich täglich spazieren gegangen aber auch erst nach 3 Wochen zuhause...

Kläre sobald es geht die offenen Sachen mit deinem Mann und erkläre ihm wie es dir geht und wie du dich fühlst....das musste ich meinem ex auch erst erklären weil er es eben nicht wusste...
Irgendwann kommt die Zeit wo du dann auch mehr unterwegs bist und es dir dabei auch gut geht...

Meine Maus ist jetzt im sechsten Monat und sie kommt mit Trubel super klar und mir geht's auch super :)

LG

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Meine Tochter ist 11 Tage alt und ich befinde mir zur Zeit im Wochenbett und zwar volle Kanne. Dass ist Zeit brauche versteht aber leider keiner so wirklich. Ich wünschte selbst ich wäre nicht so drauf denn es ist echt anstrengend und belastet mich sehr.

Liebe Grüße und alles gute für dich und deine Maus !

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Hey..
Das es ein schock war kann ich echt verstehen,bin grad selbst in der 35.ssw und möchte noch nicht entbinden müssen...aber soweit ich verstanden habe gehts deiner maus gut?deswegen versteh ich nicht warum du dich so zurückziehst statt mit deiner Familie das beste draus zu machen...also ehrlich gesagt kann ich dein mann verstehen..deine maus spürt auch wenn es dir nicht gut geht,das überträgt sich auf dein baby ..wie gesagt kann dich zwar verstehen,finde es aber übertrieben in Depressionen zu fallen so als sei was schlimmes passiert..
Lg

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Darf ich fragen ob es dein erstes Kind ist? :)
Falls sich die TE im wochenbett befindet ist das wirklich normal...wochenbett hab ich mir selbst "harmlos" vorgestellt aber es ist nicht ohne...
In allen Ratgebern wird auch empfohlen vorab schon alles zu besorgen das man nicht noch einkaufen muss und am besten auch Essen einfrieren das man es nur auftauen muss ect. und das alles nicht umsonst...

Natürlich ist es von Frau zu Frau unterschiedlich (wie alles) :)

Natürlich wenn es weit über das wochenbett hinaus geht sollte man schauen das man anfängt "unter Leute" zu kommen...

Im wochenbett hat man seine "eigenen" Problemchen mit sich selber und der Situation und stellt sich selbst in Frage usw...da ist es nicht von Vorteil wenn die Familie nicht hinter einem steht...ganz im Gegenteil

Wünsch dir noch ne schöne Restschwangerschaft :)

Lg

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Hey
Nein,hab bereits ne 18 Monate alte Tochter..ich weiß wie “scheiße“das wochenbett sein kann..aber bei der TE liest sich das so als würde sie sich Vorwürfe machen oder die schuld gibt und sich vor alles und jeden entfernt und ich denke das ist falsch,sie kann nix dafür dem kind geht es gott sei dank gut ..das man im wochenbett nicht unbedingt den Haushalt macht oder lust auf std langen besuch hat ist normal und verständlich..vllt hab ich sie auch falsch verstanden aber mir kommt es so vor als würde sie nichtmal mehr in der nähe ihres mannes sein wollen
Lg

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Hallo,
das ist bestimmt der Schock, die Hormone, der "Abschied" vom Baby im Bauch und von der Vorstellung, wie die ersten gemeinsamen Tage wohl werden. Das braucht seine Zeit! Ich habe auch in der 35. SSW entbunden und war manchmal auch traurig darüber, dass ich meinen Zwerg nicht mehr immer bei mir, geschützt im Bauch hatte. Oder darüber, dass er so kämpfen muss und nicht noch etwas Ruhe im Bauch hatte. Und wenn er dann wieder schlecht trank und mit Magensonde "gedroht" wurde, kam auch mal ein Tränchen zu Tage. Aber das wird schon, glaub mir! #klee Das ständige hin und her rennen ist anstrengend, auf dem Stuhl vor dem Bettchen sitzen, Stunde um Stunde, ist auch was anderes als die ersten Tage im Bett zu kuscheln. Das zerrt halt an den Nerven. Ich hatte die erste Zeit auch keinen großen Appetit, das hat sich dann aber wieder gelegt. Geh vielleicht mal eine Runde spazieren, sprich mit deiner Hebamme sofern du eine hast...und versuch vor allem deinem Mann zu erklären, wie es in dir aussieht. Ihr müsst jetzt zusammen halten, das schafft ihr.
LG

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...und dem Besuch würde ich nett erklären, dass du zurzeit nur beim Baby bist und es dort Besuchszeiten gibt, sprich niemand mit hin kann.

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Danke für die lieben Worte. Ich versuche schon das beste daraus zu machen was mir leider nicht immer so gelingt. War es denn besser als du dann zu Hause mit dem Baby warst? Ich habe ja die Hoffnung dass es mir spätestens da wieder gut geht..

Liebe Grüße

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Hallo,

ich habe zwar kein Frühchen kann dich aber verstehen.

Meine Kleine kam bei 39+0 und ab dem Tag wo sie da war, war ich für keinen Anderen mehr da. Nicht für mein Mann und auch nicht für Familie. Was mir jetzt im Nachhinein total leid tut. Ich habe im KH und zuhause ständig wegen Kleinigkeiten geheult und konnte mich kaum konzentrieren.

Ich bin mit einem Tunnelblick durch die Welt. Mein Mann und ich wir haben sehr sehr viel gestritten, auch weil er dachte das ich ihn nicht mehr liebe. Aber ich musste erstmal mit der Situation zurecht kommen das nun ein Baby da ist wofür wir sorgen müssen. Alles hat sich geändert.

Nun ist alles beim Alten und das ist auch gut so. Die Gefühle die du hast sind Normal und alles fährt Achterbahn.

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Danke für die netten Worte. Ich bin froh dass ich nicht die einzigste bin der es so geht. Es ist wirklich für mich die Hölle zur Zeit.

Liebe Grüße

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Hallo,
erst einmal herzlichen Glückwunsch! Ich verstehe das total gut! Mir ging es genauso. Meine Kinder ( Zwillinge) kamen bei 27+3 und hatten schwere Komplikationen. Wir haben oft nicht gewusst ob beide es schaffen. Verstehen können das nicht viele. Ich wollte niemanden sehen oder nirgendwo hin. Mein mann hat alles getan, aber trotzdem fühlt man sich oft unverstanden. Es wird besser. Ich habe heute noch 10 Monate später Probleme die beiden abzugeben. Ich habe 13 Wochen am Bett gesessen und konnte nicht bei Ihnen sein wie es hätte sein sollen. Ich denke das hängt noch nach ! Naja beide haben es geschafft und zeigen uns jeden Tag aufs neue was sie für Kämpfer sind. J. mit L. 1130 g und M. 660 g 😉 Alles gute euch !

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Hallo

Vielen Dank für die lieben Worte. Ich bin wirklich froh dass es Gleichgesinnte gibt die mich dann doch verstehen können, da es bei mir keiner wirklich versteht.

Ich werde auch Probleme haben die kleine abzugeben das weiß ich jetzt schon. Ich mag es jetzt schon nicht wenn mein Mann immer Video Anrufe macht und alle mit der kleinen so sprechen als wäre es denen ihr Kind. Vielleicht übertreibe ich auch aber ich kann es einfach nicht beeinflussen zur Zeit 🙁

Liebe Grüße und alles gute.
Es freut mich dass die Zwillinge so tolle Kämpfer sind !

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Hallöchen!

Also meine Maus musste wegen eines Blasensprungs in der 36. Woche geholt werden. Auch ihr ging es gut. (Ich ignoriere jetzt die Trinkschwäche und die Magensonde einfach, weil das war ja nichts "ernstes".)

Ich war aber glücklich dass sie da war und gesund (obgleich ich wegen ihrer Trinkschwäche und Selbstzweifel auch genug geweint habe ;-) )

Aber ich war froh als ich Besuch bekam, vorher habe ich immer gesagt ich will keinen sehen, aber meine Mama musste dann doch am Selben Tag noch antanzen. :-)

Ich muss aber sagen ich war nicht wirklich geschockt weil ich schon 2 1/2 Wochen zuvor eine Woche im KH mit Wehenhemmern lag. Vlt habe ich die Frühgeburt deshalb eher gelassen hingenommen.

Das sagt sich jetzt vlt einfach aber: Nimms nicht so schwer, erfreue dich daran dass sich die Leute für dich und das Baby interessieren, lass dir was gutes mitbringen, dann wirds vlt auch mit dem Appetit. Essen ist wichtig, du brauchst jetzt Kraft.

Und wenn du gar nicht rauskommst aus diesem elenden Gefühl dann scheue dich nicht therapeutische Hilfe in Anspruch zu nehmen.

Aja: Glückwunsch zum Baby!

Liebe Grüße

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Hallo

Meine Maus kam auch aufgrund eines blasensprungs zu früh. Und sie hat genau die gleichen Probleme wie dein baby. Vielen Dank für die netten Worte.

Mein Mann würde mir alles zu essen besorgen egal was ich möchte, aber irgendwie spricht mich einfach überhaupt nichts an. Naja

Alles gute wünsche ich dir !

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Meine Maus kam wegen Gestose bei 36+4 war allerdings super fit und konnte direkt mit nach Hause.
Aber zu dem nichts essen wollen, das hatte ich auch nach der Geburt. Absolut keinen Appetit. Das ganze hat 5 Wochen gedauert und dann wurde es besser. War bestimmt noch die Hormonumstellung.
Ich hab mir dem stillen zu Liebe aber immer etwas „reingezwängt“ und immer dran gedacht das ich ja für Mausi da sein muss und das nur geht wenn ich einigermaßen fit bin... Versuch also immer mal ne Kleinigkeit zu essen. Bananen, Müsliriegel oder sowas schnelles 😉

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Hallo,

Glückwunsch zur Tochter!
Dass es im ersten Moment ein Schock ist kann ich gut verstehen, aber wie lange ist das denn her? Reden wir da von wenigen Tagen oder?

Ich sehe das Ganze ehrlich gesagt sehr kritisch, das klingt schon so als ob Du mit der Situation nicht klarkommst. Gibt es auf der Station Familienhilfe / Seelsorger mit denen Du reden könntest? Wenn nein such Dir bitte Hilfe. Ein Frühchen in der Klinik braucht eine starke Mutter bzw eine starke FAMILIE, wenn Du bei ihr sitzt obwohl Du wie Du sagst fix und fertig bist ist das auch für Dein Kind nicht gut! Ein Kind braucht auch eine intakte Familie und wenn Du Dich mit Deinem Partner über solche Kleinigkeiten wie Videoanrufe verzoffst ist das gar nicht gut. Ein Kind ist ein Mitglied der Familie und nicht Dein Eigentum.

Ich wollte nicht in Ruhe gelassen werden im Gegenteil ich fand es schlimm das soviele sich nicht gemeldet haben, dass uns nur wenige gratuliert haben aus Angst dass es schlechte Nachrichten geben könnte und es Komplikationen gegeben haben könnte. Ich fand es schrecklich und war froh um jeden der sich meldete damit ich mal ein paar Minuten nicht an Blutwerte und Sättigungswerte denken musste.

LG und alles Gute,

WuschElke

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Deinen letzten Absatz unterstreiche ich voll. Meine Tochter fand es auch unheimlich traurig, wieviele sich NICHT meldeten.....selbst ihr Bruder mit Frau kamen in drei Monaten kein einziges Mal ins KrHs. Spätere Begründung: Wir wussten ja nicht, ob es Leonie schafft.....Ich finde sowas unglaublich gefühllos. Sogar meine Freundin reiste 500 km an, um meine Tochter zu besuchen, mal in den Arm zu nehmen und klein Leonie zu bewundern#verliebt. Meine Tochter war über jede Abwechslung und jedes Mitempfinden froh. LG Moni

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Ich gehe in vielen Belangen mit dir einig. Wenn ich mich richtig erinnere, hattest Du ein Extremfrühchen, um das du sehr bangen musstest, richtig? Ich vermute, da ist die Situation nochmals etwas anders, weil man hauptsächlich im Hoffen und Bangen darum beschäftigt ist, dass das Kind überlebt. Das mit dem Nicht-Melden unterschreibe ich sofort - fand ich bei gewissen Menschen auch sehr speziell.

Wir hatten eine ähnliche Situation wie die TE: Frühchen-Zwillinge in der 33+2 SSW. Den beiden ging es den Umständen entsprechend "sehr gut". So war für fast unser gesamtes Umfeld "einfach alles in Butter" und es herrschte Unverständnis, dass eben doch nicht alles so prall war, wie anstrengend die 3x täglichen Besuche auf der Neo mit zwischendurch Abpumpen, Haushalt, Besorgungen etc. waren. Wir sind aus der Schweiz, mein Mann hatte gerade mal 2Tage Vaterschaftsurlaub. Unsere Kinder wurden von der Uniklinik auf die Neo in ein kleineres Haus aufgrund von Kapazitätsengpässen verlegt, sodass ich mich nach 36h nach KS entlassen habe und 3x täglich in die Stadt zur Kinderversorgung reinfahren musste. Dauernd Parkplatzprobleme, Stau, so bald mit dem Fahrrad. Überfüllte Neo mit null Privatsphäre, also nix mit entspanntem Kanguruhen etc. Daneben noch gefühlt 1000 Anträge auf Invalidenversicherung, Meldungen, Krankenkassennachfragen, rechtliche Belange, da unverheiratet und binationale Partnerschaft. Also rein gar nix mit Wochenbett oder so - einfach nur funktionieren.

Mich hat damals eine unglaubliche Trauer und Wut heimgesucht, weil ich zu diesem Zeitpunkt einfach noch nicht bereit für die Geburt war und bei einer bis zur 29. SSW völlig unkomplizierten SS auch nicht damit gerechnet hatte. Ich fühlte mich dermassen betrogen um die letzten Wochen, konnte den Anblick meiner Schwangerschaftsklamotten, die ich nur für wenige Wochen gebraucht hatte, einfach nicht ertragen. Ich hatte auch nur knapp 5kg zugenommen, somit war der Schwangerenbauch erst wenige Wochen alt etc etc. Nach der Geburt konnte ich die Kinder mehrere Stunden nicht sehen, obwohl es mir (PDA) und den Kindern sehr gut ging - Wochenend-Schichtdienst, Personalkapazitätsengpass...unmittelbar nach der Erstversorgung wurden die stabilen Kinder mir auch nicht gezeigt, da Schichtwechsel im Team...alles eigentlich doofe, kleine Details. Und ja, wenn man um das Leben des Kindes fürchtet, natürlich Pipifax. Von aussen einfach nicht zu verstehen - hätte ich ja bei jemand anderem wohl auch nicht.

Mich hat das sehr belastet. Auch dass nach der Neozeit plötzlich Besucherströme kamen, die einfach die ach so kleinen Frühchen sehen wollten, aber auf unsere Bedürfnisse keine Rücksicht nahmen. Mein Mann war mir zu der Zeit eine grosse Stütze zum Glück.

Meine Gyn hatte das als postnatale Depression eingestuft und mir Medikamente verschrieben, die mich quasi handlungsunfähig machten, die ich auch sehr bald wieder absetzen musste. Jeder hatte das Gefühl, ich sei mit Zwillingen einfach überfordert, was überhaupt nicht der Fall war - die waren so etwas von pflegeleicht.

Erst eine auf Traumaverarbeitung spezialisierte Hebamme war für mich der Schlüssel. Sie war die erste, die einfach mit mir über MEINE Trauer der verfrüht geendeten Schwangerschaft gesprochen, mich verstanden und mit mir Mechanismen gesucht und gefunden hat, mit dem klar zu kommen. Die Trauer und Wut sind heute, 20 Monate später, noch da, die Dankbarkeit über die beiden gesunden Kinder ist aber viel, viel stärker.

Insofern, fühl dich verstanden und versuche, ob es nicht noch während der Hosp deines Kindes möglich wäre, mit jemandem genau darüber zu sprechen. Schau, dass du deinen Mann mit ins Boot nehmen kannst - das empfinde ich sehr, sehr wichtig!

Von Herzen alles Gute!

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Hallo,
ich hhabe die ersten ein, zwei Wochen, wenn ich zu Wurm ins KH bin, jedes mal geweint wie ein Schloßhund. Weil die Kinder so früh aus mir raus mussten, weil sie da so klein und verletzlich lagen, weil so viel Angst da war.... etc. Mein Mann hat das gar nicht mitbekommen, ich vermute, er hätte das auch nicht verstanden. Die Schwestern haben mich immer getröstet, das wäre völlig normal. Irgendwann wars dann vorbei, einfach so. Ich habe nichts dagegen gemacht, ich glaube, das gehört zur Verarbeitung der Frühgeburt dazu.
Kopf hoch, akzeptier es für dich und lass dir nix von anderen reinreden. Das vergeht auch wieder.
Alles Gute

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Liebe la-ra,

herzlichen Glückwunsch zur Geburt deiner Tochter! Ich kann dich sehr gut verstehen. Unsere Tochter wurde bei 30+4 geboren (Plazentainsuffizienz, HELLP, vorzeitige Plazentalösung) und war mit 900g für ihre Woche noch echt klein.

Ich habe mich am Anfang sehr sehr verletzlich und auch letztendlich auch verletzt gefühlt, sehr viel geweint, sehr viel am Bettchen gesessen und immer wieder gedacht "Bitte bleib bei uns".

Wir hatten in dieser Zeit relativ viele "Anfragen" von unseren Familien und auch viel gut gemeinte Unterstützung. Da kamen uns ganz klar die Besuchszeiten und -auflagen (nur 2 Personen, nur Eltern und max. Großeltern) zugute, da mussten wir uns nicht weiter rechtfertigen (auch Bekannte hatten gefragt, ob sie das Mausekind im Krankenhaus besuchen können, denen war einfach nicht bewusst, wie "ernst" so eine Frühchen-Intensiv so ist.)

Prinzipiell würde ich dir raten, mach das, bei dem du merkst, dass es dir gut tut. Das Gefühl der Erschöpfung ist glaub ich recht normal, scheint mir aber bei dir schon sehr belastend für dich zu sein. Ich konnte es schwer ertragen, die ganze Zeit nur am Bett zu sitzen und glücklicherweise wurden wir auf der Station nach ein paar Tagen in die Pflege mit einbezogen (Wickeln, beim Sondieren während des Känguruhens die Spritze halten etc.) Da hatte ich das Gefühl, ich kann was tun und dann kam bei mir auch der Appetit wieder :)

Wenn du sagst, die Maus ist gesundheitlich gut drauf, dann kannst du bestimmt Känguruhen, das würde ich in jedem Fall so oft wie möglich tun, sieh es als kleines Wochenbett - Baby halten, Augen zumachen, übers Köpfchen streicheln.

Versuche mit deinem Mann darüber zu reden, wie es dir geht und was bestimmte Sachen (z.B. Besuch) emotional mit dir machen. Du brauchst deine Familie genauso wie deine Familie dich braucht - dein Mann ist bestimmt auch einfach hilflos, wenn er sieht, dass es dir schlecht geht. Ich hab meinen Mann in der Zeit als große Unterstützung wahrgenommen, aber wir hatten auch unterschiedliche Ansichten bei manchen Themen und bei vielen Bedenken meinerseits war mein Mann viel positiver eingestellt.

Was die Wochenbettbesucher angeht, denke ich auch, ihr solltet auf nette Art und Weise sagen, dass ihr gerade keinen Besuch möchtet. Das geht meiner Meinung nach schriftlich ganz gut, da muss man keine potentiell nervtötenden Gespräche führen. Wenn ihr da keinen Nerv habt, etwas zu formulieren, könnt ihr im Internet Ideen finden, z.B. da https://mamamal3.ch/2017/01/08/ein-brief-an-wochenbettbesucher/

Wir haben in den 10 Wochen im Krankenhaus unsere Familien per Whatsapp auf dem Laufenden gehalten, als das Mausekind entlassen wurde, haben wir niemandem Bescheid gesagt, sondern dann von zu Hause aus ein Foto verschickt mit der Bitte, uns in den nächsten Tagen in Ruhe zu Hause ankommen zu lassen. Das hat bei uns gut geklappt.

Unser Mausekind ist mittlerweile fast 8 Monate alt und ich merke, dass mich ihre Geburt und die Zeit im Krankenhaus immer noch oft beschäftigt. Deswegen würde ich dir auch klar dazu raten, dir Hilfe zu suchen. Ich habe mir vor einiger Zeit das Buch "Es war eine schwere Geburt" von Viresha J. Bloemeke gekauft und finde, dort sind viele Ansätze, wie man sich selbst helfen kann bzw. welche Möglichkeiten professioneller Hilfe es gibt.

Ich wünsche euch alles Gute!