Dieses ABI

Hallo,
unser Sohn, Klasse 10 auf dem Gymnasium ist weder sehr fleißig noch hochbegabt.aber natürlich toll. Mit dem Vater bin ich seit vielen Jahren getrennt aber alles läuft schon immer.
Auch auch mit vielen Kilometern Entfernung(260 km einfach) war er immer nah am Kind und Telefonate gab es immer täglich. Als unser Sohn jünger war wurde er ohne feste Vereinbahrung aber regelmäßig vom Vater geholt, halbe Strecke getroffen oder von mir gebracht. Auch jetzt ist dies so aber er fährt oft selbst. Unterhalt, Umgang , Reisen nie ein Problem.
Aber jetzt diese Schule. Unser Sohn geht regelmäßig zur Nachhilfe. Der Vater zahlt diese aber erwartet viel. Das Kind verlies heute 7 Uhr das Haus und war erst 18.30 zurück.
Das ist zu viel. Er hat zwischendurch ein Jahr widerholt und das letzte Zeugnis hatte einen Durchschnitt von 2,8. Für mich ertragbar. Für den Vater nur schwer.Er ermöglicht ihm Alles und unserem Kind wird jeder Wunsch erfülllt, er liebt ihn wirklich sehr. Auch meine ehemalige Schwiegermutter ist eine Oma mit soooo viel Seele.
Der Vater hat ebenfalls wiedrholt aber nach seinem Studium eine Dissertation mit suma cum laude erreicht.
Für den Junior stellt sich die Frage nicht, dass Gymnasium zu verlassen. Aber ich merke wie die beiden einen schwierigeren Umgang bekommen. Es dreht immer alles um die Schule und um Leistung.
Jetzt meine Frage: halte ich mich da einfach raus? Das Abi zu bestehen ist mir auch wichtig. Meine ehemalige Schwiegermutter, also die Oma, sieht es ähnlich gelassen wie ich. Unser Sohn schrieb dem Vater, da gehe ich nicht mehr hin.
Ich freue mich über Anregungen von Euch.

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Hallo,

sehr schade, dass der Leistungsdruck das Vater-Sohn Verhältnis überschattet!
Meiner Meinung nach völlig unnötig. Mit 2,8 als Durchschnitt wird er es (wohl weiterhin mit Nachhilfe) doch durchs Abi schaffen und danach kann er sich ja SEINER Begabung nach etwas suchen (Ausbildung oder Studium) und dann wird man sehen wie es da weitergeht. Ich hatte "nur" ein Abi von 2,4 aber hab dann etwas studiert, was zu mir passte und so den Bachelor mit 1,4 und den Master mit 1,1 abgeschlossen (hab mich danach für Kind und zweites Standbein in Form einer weiteren Ausbildung entschieden, sonst hätte ich auch direkt mit der Promotion starten können). Die Schule vermuttelt eben sehr breit gestreutes Wissen. Die wenigsten sind aber in all den Fächern gleichermaßen interessiert oder begabt. Das heißt noch lange nicht, dass man hinterher nicht erfolgreich sein kann. Aber der eine wird eben Atomphysiker, der nächste Profimusiker und wieder ein anderer der nächste renommierte Krebsforscher. Und die allermeisten werden einfach "Durchschnitt" in diversen Berufen und sind auch damit zufrieden.
Meiner Meinung nach gibt es sehr viel wichtigeres als gute Noten oder beruflichen Erfolg. Zum Beispiel das gute Verhältnis zum eigenen Vater.

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Danke Yosan für deine Erfahrungen.
Den Master mit ner 1,1 ist natürlich super. Selbst ich mit minimal Aufwand ziehe meinen Hut.
Es überschattet das Verhältnis nicht in jeder Form aber täglich ist es Thema.
Die beiden haben schon regelmäßig noch anderes aber das tägliche, gerne auch mit mehreren Telefonaten ist die Schule.

Unser Sohn hatte in Mathe eine 3, in Physik und Chemie eine 4.
Englisch, Deutsch, Wirtschaftskunde, Sozialkunde, Geschichte und Gewi, Geo Note 2.
Französisch schon immer schwierig auch 4. Im kommenden Schuljahr hat er dieses Fach nicht mehr sondern Spanisch bis zum Abitur.
Nachhilfe gibt es in Mathe und Physik. Chemie möchte er abwählen.
In unserem Bundesland wird zum Ende der 10. Klasse BLF geschrieben. Nur mit Bestehen ist das Aufrücken in die 11. Klasse möglich.
Für ihn stellt sich die Frage des Wechsels nicht. Verhalten ist tadellos. Er ist Klassensprecher und sehr aktiv in Allem was die Schule so noch nebenbei bietet. Er ist nicht unglückich aber dezent genervt.
Er selbst ist davon überzeugt ein 1 er Abi zu schreiben. Aber im Sinne von 1 vor dem Komma nach dem Komme ne 8 oder 9.
Die Physiknote möchte er durch die Seminarfacharbeit ausgleichen.

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Nur zum Verständnis: Hat dein Sohn täglich Nachhilfe?

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3x pro Woche

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Wow, das ist schon heftig. Freizeit, Hobby, Freunde...lernen für andere Fächer?

Dein Sohn sagt ja selber schon, das er dort nicht mehr hin will.

Deine Frage war ja, ob einmischen oder nicht. Im ersten Schritt nicht, dein Sohn kann ihm mitteilen, um wieviel sich der Nachhilfeunterricht verbilligt, da er kürzer tritt. Kommt es dann zum Streß (vermute ich mal), dann würde dem Jungen komplett den Rücken stärken.

Was will der Vater denn aus 300km Entfernung machen? Hinschleifen kann er ihn ja nicht. Natürlich steht im frei, der Nachhilfe Gel dohne Leistung zu überweisen....das ist dann nicht euer Problem.

Die andere Frage ist aber auch, ob dein Sohn nur mit intensivster Nachhilfe seinen Schnitt halten kann. Falls ja, da müssen ja eh noch ganz andere Überlegungen kommen. Ein Abi ist nun mal nicht jeden Schüler der heilige Gral. Aber dem Vater "gefallen" müssen....das kann einfach ein Problem werden.

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Ich finde das ist Zuviel für die 10. Klasse. Wie will er da durchs Abi kommen? Da sieht der Stundenplan ja schon so aus … ohne Nachhilfe und Fahrt nach Hause.

Du schreibst, der Vater ermöglicht ihm alles. Vielleicht kann man da ansetzen und kürzen. Etwas mehr Freizeit und etwas weniger von dem, was der Vater ermöglicht. Hobbies sind etwas wunderbares, nur muss es zeitlich passen.

Mein Ältester hat in der 10. echt seine Freizeit gebraucht. Irgendwelche zusätzliche Dinge hätten da nur gestört.

Bearbeitet von kati543
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Hallo Kati543,
wie meinst du das?
Der Stundenplan wird ähnlich sein.
Das was der Vater ihm ermöglicht, sind Dinge die unserem Sohn gut tun und die er mag.
Dinge die auch in der Tat nur mit Freizeit und Spaß zu tun haben.

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Hallo,
jetzt mußte ich erstmal schauen, was BLF ist. Das gibt es bei uns nicht. Mein Großer hat ganz normal die Realschulprüfung mitgeschrieben und mußte schon während der Klasse 10 und natürlich in der Prüfung in allen Fächern einen bestimmten Durchschnitt erreichen. Das reine „Bestehen“ reicht nicht, um in Klasse 11 versetzt zu werden … so ist es zumindest hier. Also im Klartext: Eine 4 auf dem Zeugnis ist eine Minderleistung, die zwingend ausgeglichen werden muss.

Auch bei meinem Großen sah es am Anfang knapp aus … aber naja, er sollte ursprünglich in der Grundschule den Förderbedarf Geistige Entwicklung bekommen. Ich finde dafür macht er sich doch ganz gut. Er hatte auch eine 4 (Englisch) und eine äußerst knappe 3 (Deutsch). Die restlichen Fächer waren aber alles Einser und Zweier. Englisch hat er am Ende mit Mathe ausgeglichen.

Ab Klasse 11 kam Spanisch (hier kommt er bisher viel besser klar als jemals in Englisch) dazu und Biologie weg. Als Leistungskurs wählt er Mathematik/Physik. Aber die Verteilung der Stunden und die Freistunden … Söhnchen hat Mittwoch 11 Stunden hintereinander und Donnerstag insgesamt 4 Stunden mit 5 Freistunden (die natürlich so verteilt sind, dass man nicht nach Hause kann). Der Unterricht geht hier von 7:45 - 18:45 Uhr.

Bearbeitet von kati543
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Gaaaanz ruhig.
Nach der 10. kommt die Oberstufe und wenn er jetzt ein durchschnittlicher Schüler ist, dann wird es in der OSt meist besser, weil 1. alles mögliche abgewählt werden kann, 2. es einen allgemeinen Zug gibt, der alle mitreißt und 3. das Alter oft ein übriges tut.

War bei allen unseren Kindern so: bis zur 10. keinerlei Ehrgeiz und dümpelnd im Durchschnitt oder drunter und ab der OSt: Woom - alle gutes bis super Abi bei etwas! Mehraufwand.

Also, bleib entspannt - es wird besser.

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Nachtrag: Dauernachhilfe gab's bei uns auch bis zur 10. Aber Latein und Französisch konnten dann ja abgewählt werden.
Funfact: das Hassfach Französisch hat K2 dann mithilfe Unikursen, Tandempartner und Erasmus so nachgeholt, dass er jetzt in FR promoviert. 😁

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Hallo und vielen Dank!
Na das macht ja Mut.
Unser Sohn hatte in Mathe eine 3, in Physik und Chemie eine 4.
Englisch, Deutsch, Wirtschaftskunde, Sozialkunde, Geschichte und Gewi, Geo Note 2.
Französisch schon immer schwierig auch 4. Im kommenden Schuljahr hat er dieses Fach nicht mehr sondern Spanisch bis zum Abitur.
Nachhilfe gibt es in Mathe und Physik. Chemie möchte er abwählen.
In unserem Bundesland wird zum Ende der 10. Klasse BLF geschrieben. Nur mit Bestehen ist das Aufrücken in die 11. Klasse möglich.
Für ihn stellt sich die Frage des Wechsels nicht. Verhalten ist tadellos. Er ist Klassensprecher und sehr aktiv in Allem was die Schule so noch nebenbei bietet. Er ist nicht unglückich aber dezent genervt.
Er selbst ist davon überzeugt ein 1 er Abi zu schreiben. Aber im Sinne von 1 vor dem Komma nach dem Komme ne 8 oder 9.
Die Physiknote möchte er durch die Seminarfacharbeit ausgleichen.

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Wenn ich 10 Stunden hatte, dann bin ich 6:20 Uhr aus dem Haus und bin 18:30 Uhr wieder nach Hause gekommen. Dann noch Hausaufgaben.

Wenn bisher das Verhältnis so toll war, dann würde ich mit dem Vater wirklich mal reden. Evlt. auch die Oma mit ins Boot nehmen, damit man nicht die böse Ex ist. Es wäre doch wirklich schade, wenn das Verhältnis leiden würde. Das Zeugnis ist doch ok. Wichtig ist doch, dass er sein Abi machen möchte und das geht auch ohne 1 vor dem Komma. Klär es mit dem Vater, dass sein Druck aktuell kontraproduktiv ist. Kläre was er damit erreichen will. Dass sein Kind Abi macht oder jetzt frustriert von der Schule geht.

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Ganz schwer.

Mein Mann und ich leben zusammen, sind aber dem Punkt durchaus ganz unterschiedlicher Meinung und das führt durchaus zum Streit zwischen uns. Nur so zum selbst justieren.....

Ich denke wichtig ist dem Vater keine Vorschriften zu machen. Ihm sollte aber auch gespiegelt werden, dass er sich mit diesem Anspruch von seinem Sohn distanziert. Nur nochmal ganz deutlich: der Vater sorgt wissentlich für einen Abstand zwischen ihm und seinem Sohn. Er ist Agressor. Egal wie gut auch die Absichten sind. Weiß er das? Und da kommt ja dann die Situation, dass sich Trennungskinder ja selber weigern können Umgang zu haben.

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das-erste-huhn schreib

> Nur nochmal ganz deutlich: der Vater sorgt wissentlich für einen
> Abstand zwischen ihm und seinem Sohn. Er ist Agressor.
> Egal wie gut auch die Absichten sind. Weiß er das?

Agressor? Nein, er erzieht. Anders als eine Mutter sondern als Vater und das ist nicht besser oder schlechter, vermutlich aber deutlich schwieriger. Es gilt als Vater eines Teenagers mit Wärme und Liebe präsent und verfügbar zu sein sowie stets ein Ohr zu haben ohne dabei die Balance zum nötigen Fördern und Fordern auf dem Weg zu einem kompetenten, selbstbewussten und zielstrebigen Erwachsensein zu verlieren. Das ist nicht einfach. Zu leicht wird über- oder untertrieben. Aber liebevolle Stringenz als Rahmen für die Entwicklung wird vom Nachwuchs nicht nur benötigt sondern unterbewusst gefordert, führt meist unmittelbar zu Konflikten aber dann langfristig dennoch zu einer honorierung und besseren Bindung und Verständnis füreinander. Frau möge mir glauben, dass es fürs Vaterherz keine Freude ist, als Sparringpartner des Teens dessen Frust, Wut oder Ablehnung zu erleiden, aber es ist halt auch nötig.

Bei der Fragestellerin ist die räumliche Distanz unglücklich. Die räumliche Nähe zu meinem Teen, die Gelegenheiten bei gemeinsamen Verrichtungen ins Gespräch zu kommen schaffen dann nämlich auch das nötige gegenseitige Verständnis und Einsicht in das Leben des jeweils anderen.

Wertes Huhn, ich würde mir nicht herausnehmen eine Mutter in der Erziehung ihrer Tochter weder als Aggressorin noch als Verhätschlerin zu bezeichnen, weil ich weder Ahnung habe wie es ist, Tochter noch Mutter zu sein und alles nur aus der Beobachterperspektive kenne.

TE schrieb
> Ich freue mich über Anregungen von Euch.
Irgendwann kommt der Moment, dass bei männlichen Teens der Umbau der Großhirnrinde und die Umstellung des Hormonhaushalts von Junge auf Mann abgeschlossen ist, die Impulskontrolle wieder einsetzt selbst Ambition und Interessen wieder erkennbar werden. Das passiert oft so zwischen 9. Klasse und Oberstufe. Verliere nicht den Mut unterstütze Sohn und Vater weiter darin, den Kontakt und die Präsenz im Leben zu erhalten, da gerade in dieser Phase des Erwachsenwerdens ein Rollenvorbilder wertvoll sind. Zudem darfst du gern dem Hinweis vom Huhn folgen und dem Vater mitteilen, dass die Stimmung beim Sohn wegen des Drucks zu kippen droht, das bekommt der Vater womöglich wegen der räumlichen Distanz nicht so mit. Vielleicht auch ein zeitnahes Vater-Sohn-Wochenend-Trip anregen. Beginn der 10. Klasse ist ja auch der Zeitpunkt für Zukunftsfragen und Weichenstellungen - nicht zum Entscheid aber als Beginn der Überlegungen, so etwas bespricht man(n) am besten beim unterwegs, am Lagerfeuer oder bei einer körperlichen Betätigung.

Grüße von einem Vater, der auf seinen Teen "stolz wie Bolle" ist, nicht nur weil wir gerade einen großen Schritt in Richtung Selbstverantwortung hinter uns haben.

Edit / PS: Schuldruck: Überlegt doch gemeinsam als Eltern, ob ihr mit Blick auf die Regelungen in Bundesland / Schule das ein oder andere Fach schleifen lassen könnt und nur noch die Fächer nachhaltet, die kontinuierlich aufeinander aufbauende Inhalte haben (Mathe, Mint, Vokablen in Sprachen).

Bearbeitet von Boron
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Hallo, vielen Dank für die Deine Sicht.
Du hast völlig recht und der Vater ist in keiner Form Agressor und sieht die Schule ruppiger als ich.
Er sieht nur die Dinge etwas anders als ich. Die Distanz ist sicher nicht ganz glücklich aber sie sind täglich in Kontakt und sehen sich auch regelmäßig. Das kaspern sie aber völlig unter sich aus.
Sie sind Dicke miteinander nur was die Schule angeht gibt es deutlich Druck. Gerne auch vor einer Arbeit in Ma, Phy, CH in Form von mehreren Telefonaten, Übungsaufgaben welche dann durchgegangen werden und eben auch telefonaten nach der Nachhilfe.


Unser Sohn hatte in Mathe eine 3, in Physik und Chemie eine 4.
Englisch, Deutsch, Wirtschaftskunde, Sozialkunde, Geschichte und Gewi, Geo Note 2.
Französisch schon immer schwierig auch 4. Im kommenden Schuljahr hat er dieses Fach nicht mehr sondern Spanisch bis zum Abitur.
Nachhilfe gibt es in Mathe und Physik. Chemie möchte er abwählen.
In unserem Bundesland wird zum Ende der 10. Klasse BLF geschrieben. Nur mit Bestehen ist das Aufrücken in die 11. Klasse möglich.
Für ihn stellt sich die Frage des Wechsels nicht. Verhalten ist tadellos. Er ist Klassensprecher und sehr aktiv in Allem was die Schule so noch nebenbei bietet. Er ist nicht unglückich aber dezent genervt.
Er selbst ist davon überzeugt ein 1 er Abi zu schreiben. Aber im Sinne von 1 vor dem Komma nach dem Komme ne 8 oder 9.
Die Physiknote möchte er durch die Seminarfacharbeit ausgleichen.

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Uff. Ganz schwer. Für mich wäre das zuviel "Arbeit" für das Kind. d.h. es braucht zuviel Aufwand, um ihn derzeit auf dem Leistungsniveau zu halten....warum denkt man nicht darüber nach, ihn zuerst den Realschulabschluss entspannt machen zu lassen und dann das Abi aufzusetzen....Es wird ja hier auch geschrieben, dass die Leistungen nach der 10 nach oben gehen, weil man Fächer abwählen kann...also, dass kann ich so nicht bestätigen. Das trifft bei Weitem nicht pauschal auf alle zu.

Ich könnte mich wahrscheinlich als Mutter auch nicht raushalten und würde das Gespräch mit der Ex-Schwiegerfamilie und dem Vater suchen. Dieser Druck und die Erwartungshaltung an das Kind kann echt unschöne Spuren beim Kind hinterlassen (spreche da aus eigener Erfahrung), Außerdem wird mit dem permanent unterschwelligen "Ansporn" dem Kind auch suggeriert, dass das, was er tut, nicht reicht, die Leistung nicht gut genug ist....das beziehen Kinder schnell auf sich als Ganzes, glauben dann generell nicht gut genug zu sein, nie alles recht machen zu können....auch das kann dumm ausgehen und in die Richtung laufen, in der man es gar nicht will...nämlich dass sie innerlich aufgeben und nichts mehr tun, weil ja eh immer alles nicht genug ist....und das Ergebnis quasi gleich ist, egal ob sie sich Mühe geben oder nicht: der Vater ist unzufrieden.... Wie gesagt, das kann, muss nicht, hängt sicher auch stark vom Kind ab... Ich würde da versuchen, mit dem Vater auf einen grünen Zweig zu kommen.

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Hm, ich bin ambivalent.

Gerade in 8,9,10 erlebe ich viele Kids, die spätpubertär so durchs Leben dümpeln und die keinen Antrieb haben, sich für Schule zu engagieren. Da finde ich es nicht so verkehrt, wenn die Eltern bisschen extrinsisch Leistungsdruck machen, wenn potentiell ein Abi möglich ist.
Was sagen denn die Lehrer:innen? Sehen sie den Jungen in der Oberstufe? Ich wage zu behaupten, dass ich da einen guten Blick drauf hab, wer trotz mittelmäßiger oder gar schlechter Noten dennoch so viel Horizont mitbringt, dass er die Oberstufe packen kann.
Hat er mehrere Baustellen? Oder kriegt er dreimal die Woche Nachhilfe in einem Fach? Dreimal Nachhilfe finde ich wirklich zu viel. Freizeit muss auch schon noch sein. Und gerade für Mathe und Co gibt es mittlerweile tolle Tutorials im Netz.

Erfahrungsgemäß platzt bei vielen (auch bei mir) in der Oberstufe noch mal der Knoten und etliches läuft besser. Zudem könntet ihr ja auch mal darüber nachdenken, ob es ein Abitur auf einer allgemeinbildenden Schule sein muss oder dein Sohn bereits Neigungen hat, so dass in einer berufsbildenen Oberstufe besser aufgehoben wäre? Hier, Großstadt, gibt es Wirtschaftsgymnasien und etliche Oberstufen, die auf soziale, künstlerische etc. Berufe vorbereiten. Da schleppt man dann nicht so viel Quatsch an Fächern mit sich, die einen vielleicht eh nicht interessieren.

Wirkt dein Sohn denn unglücklich? Was will denn er? Hat er schon eine Ahnung, wohin die Reise nach der Schule gehen soll?

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Hallo, vielen Dank für die Deine Sicht.
Unser Sohn hatte in Mathe eine 3, in Physik und Chemie eine 4.
Englisch, Deutsch, Wirtschaftskunde, Sozialkunde, Geschichte und Gewi, Geo Note 2.
Französisch schon immer schwierig auch 4. Im kommenden Schuljahr hat er dieses Fach nicht mehr sondern Spanisch bis zum Abitur.
Nachhilfe gibt es in Mathe und Physik. Chemie möchte er abwählen.
In unserem Bundesland wird zum Ende der 10. Klasse BLF geschrieben. Nur mit Bestehen ist das Aufrücken in die 11. Klasse möglich.
Für ihn stellt sich die Frage des Wechsels nicht. Verhalten ist tadellos. Er ist Klassensprecher und sehr aktiv in Allem was die Schule so noch nebenbei bietet. Er ist nicht unglückich aber dezent genervt.
Er selbst ist davon überzeugt ein 1 er Abi zu schreiben. Aber im Sinne von 1 vor dem Komma nach dem Komme ne 8 oder 9.
Die Physiknote möchte er durch die Seminarfacharbeit ausgleichen.

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Ernsthaft: Das ist doch ein Bombenzeugnis für JG 10.
Da verstehe ich, dass du Druck rausnehmen willst.

Ich weiß ja nicht, wie das bei euch ist. Bei uns ist die mittlere Reife ein Klacks und es werden Grundkenntnisse in Mathe, Englisch, Deutsch abgefragt und für die Versetzung in die Oberstufe muss man neben mittlerem Schulabschluss einfach nicht mehr als 2 Fünfen auf den Zeugnis haben. Das schafft er so doch easypeasy.

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Hey du,

ich hab die 11. Klasse freiwillig wiederholt, weil ich mich nicht bereit dazu gefühlt habe, dass ab der 12. Klasse Noten für den Abischnitt zählen (G13-Bayern). Ich hab einen Schnitt von 3,0 gehabt. Hab ein Studium nach 3 Semestern abgebrochen.

Dann hab ich das studiert, dass ich kann und das mich interessiert und hab mein Studium mit einem 1er Schnitt abgeschlossen, war selbst Tutor und habe Nachhilfe gegeben.

Manchmal braucht es nur den richtigen Anreiz. So lang dein Sohn nicht Gefahr läuft, dass er das Abi nicht besteht oder die Schule schmeißt, würde ich mich da raushalten. Vielleicht den Vater etwas besänftigen, sofern möglich.
Zwang sorgt nur dafür, dass er am Ende seinen eigenen Weg nicht gehen kann bzw. das Gefühl hat, ihn nicht gehen zu dürfen.

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Vielen Dank liebe Schallwelle für deine Erfahrungen.
Bei uns gibt es nur G8 also 12. Klasse Abi.
Mann liest leider hier nur ganz oft von den Kindern welche mit 1-2 durch die 8-12 laufen.
Der Vater meint es in der Tat sicher nicht böse mit dem Junior. Aber dieser ist natürlich genervt.(das Kind)
Das Abi zu schmeißen ist für unseren Sohn kein Thema. Einige seiner Jahrgangsstufe haben zu den Sommerferien das Gym verlassen, dass ist für ihn nicht vorstellbar. Nicht wegen der Freude am lernen aber wegen des Folgendem.
Ich hoffe sehr, es ergeht ihm wie dir und er findet das richtige.

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Wie wären denn bei euch die Regelungen, falls er durchs Abi fallen würde? Ich kenne es aus Hessen so: von der 12 zur 13 kann man nicht sitzenbleiben, aber freiwillig wiederholen und dann z.B. auch andere Leistungskurse belegen. Wenn das Zeugnis offiziell zur Versetzung reicht (also man in die 13 käme, wenn man sitzenbleiben könnte) und man dann durchs Abi fällt, kann man ein Jahrespraktikum in einem Betrieb danach machen und hat dann offiziell Fachabi für den Bereich in dem das Praktikum war. Eine Freundin von mir ist damals durch unglückliche Umstände völlig unerwartet durchgefallen, hat dann ein Jahrespraktikum bei einem Pharmakonzern gemacht und konnte so anschließend wie geplant erfolgreich Chemie studieren.
Sollten die Regelungen also passen, könnte man ja sogar "riskieren" durchzufallen und notfalls auf Fachabi zu schwenken.
Ich sehe allerdings bei deinem Sohn kein Durchfallen kommen. Er kann ja manches einen Teil seiner schlechteren Fächer eh durch Abwahl loswerden und wird damit tendenziell besser werden.

Bearbeitet von Yosan